Längst muss sich ein Spion nicht mehr nur auf die guten alten Wanzen verlassen. Es gibt viele andere Möglichkeiten, Informationen zu sammeln. Wenige Haare beispielsweise genügen schon, um am Massenspektrometer Krankheiten oder Drogenmissbrauch eines Menschen feststellen zu können. Aus dem Fundus von James Bond könnte ein tragbares Spionageflugzeug stammen, das Pointer genannt wird. Die U.S. Army benutzt es bereits, um heimliche Video- Aufnahmen feindlicher Einheiten und ihrer Ausrüstung zu machen. Mit seinem Gewicht von nur 40 Gramm und einer Spannweite von 46 Zentimetern ist das Pointer-Flugzeug ein gutes Beispiel für die technischen Möglichkeiten der Zukunft.

In den vergangenen Jahren sind Computer für unser Leben unverzichtbar geworden. Sie hüten die Geheimnisse von öffentlichen Einrichtungen, Privatpersonen und Firmen. Hacker in aller Welt verschaffen sich Zugang zu Computernetzen, wobei sie allein in den USA einen jährlichen Schaden von mehr als fünf Milliarden Dollar verursachen. Heute braucht man zum Hacken nicht einmal mit einem Computernetz direkt verbunden zu sein.

Informationen auf dem Bildschirm erzeugen nämlich schwache Wellen, die sogenannten Van-Eck-Strahlung. Ein Teil der Wellen kommt aus freiliegenden Kabeln, die wie Antennen funktionieren. Mit Hilfe einer Technik, die tempest monitoring heißt, können die Signale empfangen und reproduziert werden. Experten gehen davon aus, dass das FBI dieses Monitoring schon 1994 anwandte, um den ungetreuen CIA-Mitarbeiter Aldrich Ames zu überführen, der mindestens neun Agenten in der Sowjetunion verriet.

Ist es auch möglich, Gedanken und Gefühle anderer Menschen auszuspionieren? Als Therapeut benutzt Mark George die Kraft magnetischer Stimulation in der Behandlung von Patienten mit Depressionen. Diese Methode ist ein Beweis dafür, dass das menschliche Gehirn von außen kontrolliert werden kann. Die in San Francisco lebende Juristin Cheryl Welsh glaubt, dass die Kontrolltechniken der Zukunft schon heute entwickelt werden. Im Internet stieß sie auf eine Untersuchung des Internationalen Roten Kreuzes von 1990, nach der zahlreiche Industriestaaten Forschungen auf dem Gebiet elektromagnetischer Technologien anstellen. Welsh vermutet, dass diese Tests an ahnungslosen Probanten durchgeführt werden, die dadurch an einer Art Mikrowellen-Allergie erkranken. Die Symptome: Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Hautverbrennungen.