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Der Ruf nach dem Kind - Die Bevölkerungspolitik in europäischen Staaten

Release: Der Ruf nach dem Kind - Die Bevölkerungspolitik in europäischen Staaten

Der Ruf nach dem Kind - Die Bevölkerungspolitik in europäischen Staaten
Inhaltsangabe

Europa schrumpft. Während sich die Bevölkerung in einigen Ländern im Laufe dieses Jahrhunderts mehr als halbiert, so in Deutschland, Italien und Spanien, aber auch in Estland und Bulgarien, fällt dieser Rückgang in anderen Ländern wie Frankreich und Schweden sehr viel geringer aus.

Warum gelingt es in Frankreich und Schweden die jungen Familien vom Kinderkriegen zu überzeugen? Das Einkommen der Familien kann nicht die Hauptursache sein, denn in Deutschland gibt es mehr Kindergeld als in Frankreich. Der Schlüssel liegt bei den jungen Frauen. Sie entscheiden, ob sie ein Kind wollen oder nicht. Für deutsche Frauen ist es oft ein drastischer Karriereknick, wenn nicht sogar der soziale Abstieg, weil nur für zwei Prozent der Kleinkinder eine Ganztagsbetreuung vorhanden ist. Ganz anders in Frankreich, wo Mütter schon wenige Wochen nach der Geburt wieder in den Beruf zurückkehren können, weil es ein staatlich gefördertes System der Kinderbetreuung gibt. Die aktive Bevölkerungspolitik Frankreichs wurde bereits nach dem Zweiten Weltkrieg von Präsident de Gaulle gestartet: "Ein starkes Frankreich braucht Kinder. "In Deutschland hingegen war auf Grund des nationalsozialistischen Mutterkults durch Hitler jedwede Bevölkerungspolitik diskreditiert, und so lehnte Adenauer Familien-Hilfen ab: "Kinder bekommt man immer. Auch als in den 70er Jahren die Geburtenraten einbrachen, unternahm die Politik keine Gegenmaßnahmen. Die Versäumnisse werden Auswirkungen auf das 21. Jahrhundert haben, denn die fehlenden Kinder der letzten 30 Jahre sind die Elterngeneration von morgen. Und was geschieht in Osteuropa, wo zum Kindermangel noch die Abwanderung in den Westen hinzukommt? So drohen in Estland und Bulgarien ganze Regionen zu entvölkern. Der Westen wird schon bald um Einwanderer werben müssen, klagen doch schon heute viele Branchen über den Mangel an Fachkräften. Deshalb kämpfen zahlreiche Unternehmen und Kommunen für das Bleiberecht von Asylanten: Zum Beispiel der weitsichtige Bürgermeister von Arnsberg, Hans-Josef Vogel, der sich weigerte, Kosovo-Albaner aus seiner Stadt abzuschieben. Das Hauptproblem ist aber nicht der Rückgang der Bevölkerung, es ist vielmehr die Überalterung, die Europas Sozialsysteme innerhalb weniger Jahrzehnte aus den Angeln zu heben droht. Es steht nicht nur der Kollaps der Renten-, sondern auch der Krankenversicherung ins Haus, weil die Alten immer älter und viele von ihnen länger krank werden. In 30 Jahren wird jeder arbeitende Mensch einen Rentner zu versorgen haben und die Sozialbeiträge werden auf über 50 Prozent des Bruttolohnes steigen. Bisherige Reformen haben immer nur an Symptomen laboriert, keine hat die Demografie-Falle wirklich angepackt, denn dann wären die Einschnitte so tief, dass jeder Politiker um seine Wiederwahl bangen müsste.

Dokumentation, Deutschland 2004
Von: Valentin Thurn

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