Man nennt ihn den Märchenkönig, weil er sich eine eigene Welt baute, die man noch heute bestaunt: die Königsschlösser in Bayern. König Ludwig II. war eine schillernde Figur, wie geschaffen für die Legende. Er liebte die Kunst, förderte Richard Wagner, wollte ein König sein, wie es noch keinen gab. Doch dieser Traum hat sich nicht erfüllt, er endete tragisch. Der König wurde für geisteskrank erklärt, abgesetzt und inhaftiert. Kurz darauf machte er seinem Leben ein Ende. Oder wurde er ermordet? Sein mysteriöser Tod im See ist bis heute ein ungeklärtes Rätsel. Was geschah in dieser Nacht? Diese Frage ist das Leitmotiv des Films. Wir rekonstruieren die Umstände, die zum Tod des Königs führten und versuchen, unbeantwortete Fragen zu klären, die bis heute immer neuen Gerüchten Nahrung geben. Ein Oberstaatsanwalt rollt den Fall nochmals auf. Er überprüft die alten Polizeiberichte und untersucht die Tatumstände. War es Mord oder Selbstmord? Vor dem Hintergrund dieser kriminalistischen Recherche rekonstruiert der Film in aufwändigen Inszenierungen die wichtigsten Stationen im Leben des Königs. In diesen opulenten Spielszenen, die alle an Originalschauplätzen gedreht wurden, begegnen wir dem König in Gesellschaft von Sissy, seiner Vertrauten, oder Richard Wagner, der in ihm einen großzügigen Mäzen findet. Eine Oper seines Günstlings lässt sich der König auf dem Alpsee aufführen - nachts, nur für sich allein. Wir beobachten, wie Ludwig den Bau seiner Schlösser akribisch plant, erfahren, welche Motive hinter seiner Bauwut stehen und wie ihn diese auf Grund der horrenden Ausgaben an den Rand des Ruins treiben.

Neben der Pracht seiner einzigartigen Schlösser lernen wir sogar die Bauten kennen, die er aus Geldmangel nicht mehr realisieren konnte. Doch der Film deckt auch die Kehrseite des Märchenkönigs auf, düstere Abgründe, über die man in Bayern nicht gerne spricht. Wir erfahren, warum sich dieser König immer mehr von der Welt abwendet und in seine privaten Träume flüchtet. Wir lernen das Geheimnis kennen, das ihn immer tiefer in psychische Abgründe treibt. Der Film versucht zu zeigen, wer König Ludwig II. wirklich war: Hinter der Fassade von Prunk und Pracht lebte ein unglücklicher Mensch, der an seinen inneren Konflikten zerbrach. Da er sich immer mehr in seine Phantasiewelt flüchtete, die Regierungsgeschäfte vernachlässigte und Schulden anhäufte, hat man ihn schließlich abgesetzt und in Verwahrung genommen. Der Vorwand: Er war angeblich geisteskrank. Was wirklich dahinter steckte, beantworten Psychiater und ein Mitglied der Königsfamilie.