Mythen der Nationen - 1.Teil: Die Überfallenen
Polen und Frankreich - diese beiden großen Nachbarn Deutschlands gehören zu den ersten Opfern des Zweiten Weltkrieges. Von Deutschland überfallen, ereilte sie ein unterschiedliches Schicksal.

Während Polen völlig unterworfen wurde und mit den Vernichtungslagern Auschwitz, Treblinka, Majdanek u.a. zum Ort der „Endlösung der Judenfrage“ gemacht wurde, konnte sich ein Teil Frankreichs zunächst eine Scheinautonomie erhalten. Vichy-Frankreich kollaborierte mit den Nazis, ehe auch dieser Teil der französischen Nation unterging.

Die Erinnerungskultur der beiden Staaten könnte unterschiedlicher nicht sein. Frankreich betonte über Jahrzehnte seine Identität als Nation der Résistance, Polen musste sich schnell der Sowjetideologie unterwerfen und sein Geschichtsbild wurde vom kommunistischen Geschichtsbild geprägt. Erst nach 1989 konnte sich Polen seiner nationalen Geschichte widmen. Jetzt konnte zum Beispiel der Armia Krajowa (A. K.), der nationalen polnischen Untergrundarmee gegen Hitler, gedacht werden, die in großen Teilen in der kommunistischen Ära als bourgeoiser Widerstand negiert wurde. Im Laufe von sechzig Jahren wurden zahlreiche Denkmäler und Gedenkstätten in beiden Ländern errichtet, die in Gestalt und Bedeutung den jeweiligen Mythos der Erinnerungen begründeten.

Interviews mit Politikern, Intellektuellen und Künstlern wie etwa Wladyslaw Bartoszewksi (Historiker und ehemaliger polnischer Außenminister), Adam Krezminski (Journalist und Essayist), Jacques Lang (ehemaliger Kultur- und Erziehungsminister Frankreichs),Robert Badinter (ehemaliger Justizminister Frankreichs) geben ein lebendiges Geschichtsbild aus dem Blickwinkel der jeweiligen Nation wieder.

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43:35 min, 350 MB, 704x400, 983 kbps DiVX 5.21 Pro 2-Pass, 131~kbps VBR LameMP3 48 kHz Stereo

Mythen der Nationen - 2.Teil: Die Alliierten
England und Ungarn waren Alliierte - wenngleich auf der jeweils anderen Seite der Front. Ungarn, eines der wenigen osteuropäischen Länder, das aktiv an der Seite Nazi-Deutschlands kämpfte, Ungarn, das unter Horthy und schließlich unter den "Pfeilkreuzlern", den ungarischen Nationalsozialisten, die Vernichtung des ungarischen Judentums vorantrieb, musste sich, wie Polen, ebenfalls zunächst dem Geschichtsbild des Sowjetkommunismus unterwerfen.

Entsprechend fiel sein Blick auf den Zweiten Weltkrieg aus. Während des Ungarn-Aufstandes 1956 wurde dieses Geschichtsbild kurz revidiert, um dann doch bis 1989 mehr oder weniger erhalten zu bleiben. Erst nach 1989 begann sich Ungarn eine nationale Erinnerung zu geben. Doch die Allianz mit den Nazis, die selbstständig vorangetriebene Vernichtung des ungarischen Judentums, mag sich in der Erinnerung der Nation erst allmählich und unvollständig etablieren.

Das jüngst eröffnete Holocaust-Memorial in Budapest ist zwar das erste seiner Art in Osteuropa - doch die ungarische Beteiligung am Holocaust wird komplett geleugnet. Gleichzeitig wird heute wieder der Vernichtung der ungarischen Armee am Don-Bogen im Kampf gegen die Rote Armee gedacht, was in kommunistischen Zeiten verboten war. Allerdings - auch heute ist die Erinnerung unvollständig: Man mag sich nicht daran erinnern, dass die ungarische Armee für Hitler-Deutschland kämpfte.

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43:44 min, 349 MB, 704x400, 978 kbps DiVX 5.21 Pro 2-Pass, 131~kbps VBR LameMP3 48 kHz Stereo