Teil 1:
Nach langen Jahren durfte jetzt wieder ein westliches Kamerateam abseits der großen Städte im Iran filmen. Eine verborgene Welt an bizarren Landschaften, uralten Kulturstätten und faszinierenden Tieren eröffnete sich den Filmemachern. Sie entdeckten eine Landschaft der Extreme. An schneebedeckten Berghängen, nur zwei Stunden von Teheran entfernt, wird Ski gefahren und laufen Braunbären umher. Durch Wüstensand jagen Geckos mit Augen ?schön wie die Juwelen des Schahs?, behauptet eine alte persische Legende. Der seltene Schneekranich wechselt aus der sibirischen Tundra ins Winterquartier am Kaspischen Meer. Praktisch jeder Kranich ist registriert und wird an sämtlichen seiner Standorte international überwacht, so kostbar sind die Vögel inzwischen. Fischer holen sechs Meter lange Störe, die Produzenten des heißbegehrten Kaviars, aus dem Wasser. Entlang des fruchtbaren Küstenstreifens im Norden wird schon mehr als 2.000 Jahre Reis angepflanzt, wahrscheinlich immer noch nach ähnlichen Methoden wie früher. Leoparden jagen im ältesten Nationalpark Irans, auf Wildschweine und Mesopotamische Damhirsche haben sie es abgesehen. Neben vielen Naturschönheiten filmte das Team in Isfahan die berühmten blauschimmernden Moscheen, sah die kunstvollen Reliefs an den Mauern der altpersischen Herrscherstadt Persepolis und ließ sich beeindrucken von den Oasen mit ihren praktischen, nur aus Schlamm und Stroh erbauten Häusern.

Teil 2:
Diesmal erkundet das Fernsehteam den Süden des riesigen Landes. ?Es gibt dort kaum große Wildtiere. Die Herausforderung bestand darin, die kleinen Tiere ins rechte Licht zu rücken?, erklärt Regisseur Nigel Marvin. 400 Tage drehte das Team im Land. Im Sarbasz an der pakistanischen Grenze baden in beeindruckender Nähe Menschen und Krokodile zusammen. Kragenbären, die eher aus Nepal und Indien bekannt sind, ziehen durch die isolierten Gebirgstäler, hinter denen die Wüste beginnt. Die Menschen im Süden leben ihre eigene Kultur und Tradition. Sie sind die Nachfahren eines uralten nomadisierenden Volkes aus Zentralasien. Wie die Szenerie aus einem Sciencefiction-Film wirkt die Landschaft im Innern der Insel Queshm, die inmitten der berühmten Straße von Hormus liegt. Frauen hinter dem Tschador verhüllt begleiten Dromedare am Mangrovendschungel entlang, während urtümliche Fische heiße Kämpfe auf dem Schlamm austragen. Außergewöhnliche Stelzvögel graben unterirdische Nisthöhlen, kein anderer Watvogel macht Ähnliches. An der Küstenlinie im Persischen Golf gibt es oft keine Schattenspender. Es ist so heiß, daß selbst die brütenden Vögel immer wieder zum Meer eilen, um sich abzukühlen. Weite Salzwüsten, gespenstisch glitzernde Ebenen, bedecken das Innere des Landes, Gletscher aus reinem Salz bewegen sich hier die Hänge hinunter. Bis zum Delta von Euphrat und Tigris führt der Film, zeigt Menschen und Tiere, die in diesem riesigen Sumpfland leben.