Dass der Spinne nicht gerade die ungeteilte Zuneigung des Menschen zuteil wird, ist keine bahnbrechend neue Erkenntnis. Angesichts haariger Beine und nicht gerade anziehender Physiognomie vergisst man gerne die Nützlichkeit der Krabbeltiere. Die Dokumentation erzählt von dem zwiespältigen Verhältnis zwischen Mensch und Spinnen, von Arachnophobikern und ihren Ängsten, Wissenschaftlern und ihren Forschungen - und von Menschen, die mit Tausenden von Spinnen unter einem Dach leben.

Spinnen und Menschen haben eines gemeinsam: sie gehen sich aus dem Weg. Die Spinne tut das, weil sie sich generell lieber zurückzieht, sie will weder mit Menschen noch mit anderen großen Tieren Kontakt haben. Die Menschen meiden die Spinnen aus anderen Gründen: sie finden sie widerlich, abstoßend, giftig oder gefährlich. Dem Menschen gefällt, was dem Kindchenschema entspricht - und Spinnen passen nicht gerade in dieses Muster: Sie sind weder weich und knuddelig, noch haben sie süße große Augen - dafür aber acht starre, unheimliche Sehorgane. Doch eine Welt ohne Spinnen, wie sie sich viele Spinnenhasser wünschen, hätte unschöne Folgen. Denn Jahr für Jahr vertilgen die Netzschwinger Millionen Tonnen von Insekten. Gäbe es keine Spinnen, würden wir innerhalb weniger Monate bis zu den Knien in Insektenkadavern durch Wald und Wiesen waten.
Spinnen - Acht Augen sehen dich an" erzählt vom zwiespältigen Verhältnis zwischen Menschen und den faszinierenden Spinnen und räumt mit vielen Vorurteilen und Missverständnissen auf. Der Film zeigt Menschen, die alle auf ihre Weise eng durch Faszination oder Abscheu mit Spinnen verbunden sind: Ein international renommierter Forscher, der seit Jahren vergeblich versucht, Spinnenseide künstlich nachzubauen; ein Ehepaar, das in Arizona mit 80.000 Spinnen unter einem Dach lebt; ein französischer Künstler, der aus Spinnennetzen bizarre Kunstwerke herstellt; und eine Spinnenphobikerin, die zum ersten Mal in ihrem Leben einer handtellergroßen Vogelspinne Auge in Auge gegenübertritt.