Adolf Eichmann - Begegnungen mit einem Mörder
Release: Adolf Eichmann - Begegnungen mit einem Mörder
- Datum: 09.12.2004
Adolf Eichmann - ein Mann, der für seine Karriere alles tat und vor nichts zurückschreckte. Er betonte bis zuletzt, dass er nur auf Befehl gehandelt hätte. Der Dokumentarfilm setzt sich aus vielen Aussagen von Menschen zusammen, die direkt mit Eichmann in Verbindung standen: Sie ergeben das Bild eines Mannes, der einerseits Menschen kaltblütig in den Tod schickte und andererseits ein korrekter, netter Biedermann war.
Adolf Eichmann war ein Schreibtischtäter. Vom Büro aus plante er penibel den Holocaust. Die Deportationszüge fuhren nach seinen Fahrplänen. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Nazis blieb Eichmann stets im Hintergrund. Er war kein politischer Demagoge wie Himmler oder Göring, er zog nie das Interesse der Wochenschau-Kameras auf sich, und Hitler hat er nie persönlich getroffen. Die Alliierten wurden auf Eichmann und seine Verbrechen erst aufmerksam, als bei den Nürnberger Prozessen sein Name immer wieder erwähnt wurde. Nach 1945 lebte Eichmann unter falschem Namen in Deutschland und Argentinien. 1961 wurde er schließlich in Buenos Aires vom israelischen Geheimdienst Mossad aufgespürt und nach Jerusalem entführt. Dort wurde ihm der Prozess gemacht. Die Gerichtsverhandlung wurde im Fernsehen gezeigt - und erregte weltweit Aufsehen. Am 30. Mai 1962 wurde er hingerichtet.
Zu Wort kommen in dem Film u.a. Eichmanns einstige Berliner Nachbarn, Gestapo-Kollegen, Juden, die er zur Auswanderung zwang oder ins Konzentrationslager schickte. Zeitzeugen sind auch die Bewohner eines Dorfes bei Lüneburg. Sie erzählen von einem netten Mann, der nach 1945 ihr Nachbar war. Über Eichmanns Verhaftung berichtet ein Agent des israelischen Geheimdienstes und über die Zeit des Prozesses israelische Polizisten und Justizbeamte, und Eichmanns Henker spricht erstmals über dessen Hinrichtung.
Dokumentation von Peter Kessler und Clara Glynn (2002)
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