Weiße Hölle Himalaja
Der Wettkampf

Der Kampf um die höchsten Gipfel der Welt erreicht im Frühjahr 1953 seinen dramatischen Höhepunkt. Eine britische und eine deutsche Expedition versuchen sich nahezu zeitgleich an den ultimativen Herausforderungen des Alpinismus. Während die Briten mit dem neuseeländischen Spitzenkletterer Edmund Hillary den höchsten aller Berge, den Mount Everest im Visier haben, "kämpfen" die Deutschen am Nanga Parbat, dem technisch schwierigsten 8000er. Dieser Eisriese am Westrand des Himalaja gilt den Einheimischen noch heute als "killer mountain", als Mörderberg. Der nationalistisch verbrämte Wettkampf um die Gipfel des Himalaja hatte schon in den dreißiger Jahren begonnen, als das NS-Regime den Propagandawert des Bergsteigens entdeckte. Zwischen 1934 und 1939 versuchten deutsche und österreichische Bergsteiger insgesamt vier Mal, die Hakenkreuzflagge auf den Nanga Parbat zu setzen. Doch der Berg schien sich zu wehren. 31 Bergsteiger und Träger verloren ihr Leben -- durch Eisstürme und Lawinen.

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Weiße Hölle Himalaja
Der deutsche Schicksalsberg

Am 29. Mai 1953 stehen der Neuseeländer Edmund Hillary und der Sherpa Tensing Norgay als erste Menschen auf dem Gipfel des Mount Everest. Eine Sternstunde des Bergsteigens, ermöglicht durch meisterhafte Planung und moderne Sauerstoffgeräte. Zur gleichen Zeit steigt eine deutsche Expedition am schwierigsten aller 8000er, dem Nanga Parbat, auf. Die Nachricht vom Erfolg der Rivalen am Everest heizt den Ehrgeiz der deutschen und österreichischen Bergsteiger noch weiter an. In einem fast selbstmörderischen Alleingang - ohne Sauerstoffgerät - bezwingt schließlich Hermann Buhl den Eisriesen auf pakistanischem Hoheitsgebiet, der seit 1934 schon 31 Bergsteigern zum Verhängnis geworden war. In der Heimat werden Buhl und seine Mannschaft frenetisch gefeiert. Die "Helden des Himalaja" verhelfen den Nachkriegsdeutschen - noch vor dem "Wunder von Bern" - zu einer ersten Wiederbelebung des Selbstbewusstseins. Doch auch nach seiner Erstbesteigung bleibt der Nanga Parbat ein mörderischer Schicksalsberg, dem 1970 auch Reinhold Messners Bruder Günter auf besonders tragische Weise zum Opfer fällt.