Teil 1: Gewürzmonopol und Wucherzins
Augsburg im 16. Jahrhundert: Die führenden Persönlichkeiten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation geben sich hier ein Stelldichein. Zehn Reichstage finden in Augsburg unter Maximilian I. und seinem Enkel Karl V. statt. Humanisten wie Konrad Peutinger fordern zu dieser Zeit die Freiheit von Wirtschaft und Handel. Peutinger ist mit dem Kaufmannsgeschlecht der Welser verschwägert, die ihren Reichtum offen zur Schau stellen. Die Welser tauchen erstmals Mitte des 13. Jahrhunderts in den Annalen Augsburgs auf. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts werden die Welser im Textilhandel, später auch im Handel mit Silber aus dem Erzgebirge tätig. Sie profitieren dabei von den gewaltigen Fortschritten, die die Hüttentechnik in dieser Zeit machte. Die Welser ahmen die erfolgreiche Heiratspolitik des Adels nach, und so fließen Augsburger, Nürnberger; Memminger und Ulmer Kapital zusammen. Neben den Fuggern steigen die Welser so zu den führenden Kaufmannsgeschlechtern Augsburgs auf. Während die Fugger, Aufsteiger aus dem Handwerk, ihre Geschäfte streng zentralistisch organisieren, sind die alteingesessenen Welser mehr partnerschaftlich organisiert. Die Welser engagieren sich zunehmend im Handel mit den portugiesischen Kolonien in Indien. Viele Handelsvertreter, die so genannten Faktoren, zieht es in die Ferne, und sie schlagen dort neue Wurzeln. Vor allem mit Gewürzen und Textilien wird gehandelt. Eine der profitabelsten Waren der damaligen Zeit ist der Pfeffer; er wird in den europäischen Städten mit einem Gewinn von 1.500 Prozent verkauft.

Teil 2: Kaisergunst und Handelsflotte
23. Oktober 1520: Im Dom zu Aachen wird Karl V., der Enkel Kaiser Maximilians I., zum Kaiser gekrönt. Ein Jahr zuvor war Karl in Frankfurt zum deutschen König gewählt worden. Den zögernden Kurfürsten wurde die Wahl durch hohe Zuwendungen erleichtert. Diese Summe hatten überwiegend die Kaufmannsgeschlechter der Fugger und Welser finanziert. Bartholomäus V. Welser, 1484 in Memmingen geboren, in Augsburg aufgewachsen, ist einer der Organisatoren der Unterstützungsaktion. 1517 verdrängt Bartholomäus die übrigen Gesellschafter aus der Firma und wird alleiniger Chef. Jakob Welser, ein Onkel des Bartholomäus, macht mit Verwandten ein Konkurrenzunternehmen in Nürnberg auf, das zeitweise die Umsätze der Augsburger Gesellschaft übertrifft. Jakobs Sohn Hans übernimmt nach dem Tod des Vaters die Geschäfte und siedelt wieder nach Augsburg zurück. 18. September 1522: Der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan und nach dessen Tod sein Kapitän haben nach dreijähriger Seereise die Welt umrundet. Das einzige Schiff, das die Reise überstanden hat, ist reich beladen mit Gewürzen, die von den Welsern aufgekauft und mit hohem Gewinn auf den Markt gebracht werden.

Teil 3: Indiogold und Schuldenturm
Madrid, 27. März 1528: Zwei Abgesandte des Handelhauses Welser unterzeichnen in Madrid einen Vertrag mit Kaiser Karl V. Er überträgt ihnen das Recht, einen 450 Meilen breiten Landstreifen im Nordwesten Südamerikas zu erforschen, zu besiedeln und wirtschaftlich zu nutzen. Zwei Jahre später geht der Vertrag direkt auf Bartholomäus V. Welser über. Zunächst versuchen die Welser Kolonisten anzusiedeln und ihnen Waren zu liefern, aber das Geschäft scheitert bald. Als einträglicher erweist sich das Fangen und Verkaufen von Sklaven. Die gefangenen Indianer erweisen sich aber als wenig belastbar und als krankheitsanfällig, und sie sterben rasch dahin. Noch profitabler ist schließlich der Zwischenhandel mit afrikanischen Sklaven, die die Portugiesen in Afrika einfangen, und ihr Import ins spanisch beherrschte Südamerika. Das Hauptinteresse der Welser gilt aber den Goldschätzen eines sagenhaften südamerikanischen Königs "El Dorado" - "der Goldene". Das Erobern und Besiedeln des Landes gerät darüber in Vergessenheit. Bei einem ersten Raubzug finden die Deutschen zwar Gold, doch ein Großteil kommt nie an seinem Bestimmungsort an: Bei der Überquerung des Gebirges und in Kämpfen mit den Indianern wird fast die ganze Truppe aufgerieben. Der ErtragVideo: DivX 5.11, 2-pass, ~900 kbps, 25 fps, 512x288
Audio: MP3 LAME, 128 kbps,