Stiller Helfer (untergetauchte Juden in Berlin)
Release: Stiller Helfer (untergetauchte Juden in Berlin)
- Datum: 29.08.2004
In keiner Stadt tauchten so viele Juden unter wie in Berlin: Etwa 7000 versuchten, in der "anonymen Großstadt" zu überleben. Der Film erinnert an jene "stillen" Helden, die ihnen halfen.
Als 1941 die Deportation aus Berlin begann, entschloss sich Jizchak Schwersenz unterzutauchen. Viele Nächte verbrachte er bangend in Verstecken oder auf der Straße. Bei Kontrollen blieb er dank falscher Papiere unentdeckt. Jizchak Schwersenz hat überlebt - auch weil andere ihm halfen. Helfer, das waren Menschen wie der Bürstenmacher Otto Weidt. In seiner Werkstatt in der Rosenthaler Straße beschäftigte und versteckte er Juden. Was Oskar Schindler im großen Stil betrieb, unternahm Weidt im Kleinen: Er bestach NS-Bürokraten, versorgte seine jüdischen Angestellten mit Lebensmitteln und falschen Papieren. Das Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin) hat allein für Berlin 10.000 Helfer namentlich erfasst. Sie versorgten die Untergetauchten mit Lebensmitteln und falschen Papieren, vermittelten Verstecke. "Die Tapfersten gaben ein Nachtquartier", sagt Jizchak Schwersenz heute. Die Motive der Helfer waren sehr unterschiedlich. Manche halfen aus politischer oder religiöser Überzeugung, andere aus Mitleid. Einige handelten eigennützig, verlangten Geld, Arbeit oder sexuelle Gefälligkeiten. Andere handelten selbstlos, hatten sich "einfach nur" ein Gespür für Recht und Unrecht bewahrt. Sie "mussten" helfen, also halfen sie. Der Film erinnert an jene, die zivilen Widerstand leisteten. Er zeigt, dass während des Naziterrors mehr möglich war als von vielen heute geglaubt wird.
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