Das Rätsel der Sternbilder - Ein Steinzeitatlas am Firmament?
Release: Das Rätsel der Sternbilder - Ein Steinzeitatlas am Firmament?
- Datum: 19.08.2004
Dem über 5000 Jahre alten "Ring of Brodgar" auf den schottischen Orkney-Inseln wird eine astronomische Bedeutung zugeschrieben.
Sie heißen Bär, Jungfrau oder Löwe, sehen aber überhaupt nicht so aus: Warum tragen Sternbilder Namen, die nicht mit ihrer abstrakten Form in Einklang zu bringen sind? Warum und von wem wurden einzelne Himmelskörper, die physikalisch nichts mit einander zu tun haben, durch Linien verbunden und zu Sternbildern zusammengefasst? Fragen, auf die der Frankfurter Geograf Kai Helge Wirth eine überraschende Antwort gefunden hat: Die uns bekannten, uralten Sternbilder decken sich verblüffend genau mit Küstenkonturen, Inselgruppen, Flussläufen und Meeresströmungen des nordatlantischen Raumes. Sie könnten also eine an den Himmel projizierte, prähistorische Land- und Seekarte sein, die es Menschen möglich machte, schon lange vor den Wikingern das Mittelmeer und den Atlantik zu befahren.
Eine kühne These, die sich jedoch mit neuen archäologischen Funden deckt: Immer mehr deutet darauf hin, dass es schon in der Frühgeschichte zwischen den Völkern Europas, Afrikas, Asiens und Amerikas einen regen Austausch gab - über Meere hinweg. In einer noch nicht kartografisierten Welt können solche Kontakte nur mit Hilfe eines ausgeklügelten Navigationssystems zustande gekommen sein. Die Sternbilder erfüllen alle Voraussetzungen dafür.
Wie alle Forscher, deren Thesen sich nicht mit dem derzeitigen Stand der Geschichtsschreibung decken, stößt auch Kai Helge Wirth auf Kritik und Ablehnung. Allerdings gibt es auch Stimmen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, die Wirths erstaunliche Entdeckung für absolut nachvollziehbar halten. Fest steht, dass es bislang weder wirklich schlüssige Erklärungen für die Entstehung und den Sinn der ältesten Sternbild-Formationen gibt, noch für die zunehmenden Hinweise auf interkontinentale Kontakte früher Völker.
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