Es war die letzte große Galeerenschlacht der Geschichte, eine Schlacht, die zum Mythos wurde: Lepanto. Den Sieger im Kampf zwischen Kreuz und Halbmond pries man als Retter des Abendlandes. Sein Name: Don Juan de Austria. Der gefeierte Held, der 1571 das Mittelmeer von der osmanischen Vorherrschaft befreite, stammte aus Regensburg, wo heute noch ein Denkmal an ihn erinnert. Über Jahrhunderte hinweg wurde in süddeutschen Kirchen Lepanto als Sieg des Rosenkranzgebetes gefeiert. Das Schlachtengeschehen fand in Deckenfresken und Schiffskanzeln eine künstlerisch-sakrale Überhöhung. In der Kathedrale von Barcelona lebt der Mythos von Lepanto bis heute fort.
Als Kaiser Karl V. auf dem Reichstag in Regensburg weilte, hatte er sich in die Bürgerstochter Barbara Blomberg verliebt. Aus dieser kurzen und leidenschaftlichen Verbindung ging 1547 ein Sohn hervor. Mit vier Jahren bereits musste er seine Mutter und Regensburg verlassen. Er wurde nach Spanien gebracht, wo er bei einfachen Bauern aufwuchs. Später ließ ihn der Kaiser standesgemäß erziehen und erkannte ihn als seinen natürlichen Sohn an. Als Don Juan de Austria die kirchliche Laufbahn nicht einschlagen wollte, machte ihn sein Halbbruder Phillipp II. zum Befehlshaber der spanischen Mittelmeerflotte. Engelbert Schwarzenbeck dokumentiert in seinem Porträt den kometenhaften Aufstieg und das tragische Ende dieses faszinierenden Mannes, der ein entscheidendes Kapitel der europäischen Geschichte bestimmt hat.