Josef Ackermann hält die rechte Hand lässig zum Victory-Zeichen erhoben. Ein Bild, das für viele zum Symbol für die Arroganz der Mächtigen geworden ist.

Seit Januar muss sich der Chef der Deutschen Bank neben fünf weiteren Angeklagten vor Gericht verantworten, darunter auch der ehemalige IG-Metall Chef Klaus Zwickel und der ehemalige Mannesmann Chef Klaus Esser. Als Mitglieder des Aufsichtsrates waren Ackermann und Zwickel an der Zahlung von Abfindungen an ehemalige Mannesmann Manager in Höhe von insgesamt 111 Millionen DM beteiligt - alleine 60 Millionen DM, umgerechnet rund 30 Millionen Euro, gingen an Esser. Ein Vorgang, den viele Menschen unanständig oder unmoralisch finden und den die Staatsanwaltschaft Düsseldorf als Untreue oder Beihilfe zur Untreue für strafbar hält.

Der Prozess ist längst zum Politikum geworden. Es geht nicht mehr allein um Mannesmann und um möglicherweise ungerechtfertigte Millionenabfindungen, sondern um die allgemeine Frage "Was verdient ein Manager?" Eine höchst ko ntroverse und auch höchst emotionale Auseinandersetzung über Arbeit und Leistung, über Abfindungen und gerechten Lohn und über eine Gesellschaft in der Krise.

Der Film "Das Millionenspiel oder Was verdient ein Manager?" geht auf die Suche nach Antworten. Die Autorin macht sich dafür auf eine Reise quer durch Deutschland, in die Schweiz und in die USA. Ausgangspunkt ist der elegante Berliner Gendarmenmarkt, wo sich im Restaurant Borchardt die Prominenz trifft. Von dort geht es in die schwäbische Provinz zur Mittelstandsvereinigung am Fuße der Burg Hohenzollern. In Düsseldorf geht die Autorin auf Spurensuche der Mannesmann-Übernahme und in Stuttgart sitzen die Anwälte, die mit ihrer Anklage den Prozess ins Rollen brachten.Unterwegs spricht sie mit Taxifahrern und Passanten und setzt sich zu den Meinungsmachern an Deutschlands Stammtischen. Auf der Suche nach den Männern, die im Zentrum der Kritik stehen, begibt sie sich in die Welt der Wirtschaftselite, die einmal im Jahr in der Schweizer Bergwelt zusammenkommt. Dort, beim Weltwirtschaftsforum in Davos, trifft sie auf Deutschlands Unternehmenschefs und kommt auch mit ihnen ins Gespräch. Und weil der deutsche Manager gerne auf amerikanische Verhältnisse verweist, sieht sie sich auch dort um, im Zentrum der Weltwirtschaft, an der Wall Street in New York. Wie viel Geld ist welche Arbeit wert? Sind Deutschlands Manager zu gierig? Oder Ist das alles nur Neid?

Zu Wort kommen Top-Manager wie Siemens-Chef Heinrich von Pierer und VW-Vorstand Peter Hartz, Ex-Manager wie Hilmar Kopper und Hans-Olaf Henkel sowie Unternehmensberater Roland Berger. Arbeitnehmervertreter wie Helmut Lense, Mitglied im IG-Metall Vorstand, und Manfred Bogen, ehemaliger Mannesmann-Betriebsrat. Die Wirtschaft sanwälte Mark Binz und Martin Sorg, die den Mannesmann Prozess ins Rollen gebracht haben. Die Wirtschaftsprofessoren Jeffrey Sonnenfeld aus Yale und Fredmund Malik aus St. Gallen. Die Teilnehmer eines Treffens schwäbischer Mittelständler sowie viele ganz normale Menschen, denen die Frage "Was verdient ein Manager?" auf den Nägeln brennt.