Stammt der Mensch wirklich vom Affen ab? Haben Maus und Elefant die gleichen Vorfahren? Ging die schier unermessliche Artenfülle unseres Planeten tatsächlich nur aus primitiven Einzellern hervor? An diesen Fragen scheiden sich selbst heute noch die Geister. In den USA glauben die Hälfte aller Bürger, dass die Vielfalt des Lebens ausschließlich das Werk eines Schöpfers ist. Nur zehn Prozent sind von der wissenschaftlichen Evolutionstheorie überzeugt, nach der sich die verschiedenen Arten über einen Zeitraum von Jahrmillionen entwickelt haben.

Die Politik mischt sich in diesen Streit ein. Immer wieder haben amerikanische Präsidenten und Kandidaten offen ihre Sympathie für den sogenannten Kreationismus, den wortgenauen Glaube an die Schöpfungsgeschichte, bekundet. Viele konservative Wählerstimmen sind ihnen sicher. Selbst in den Biologieunterricht einiger amerikanischer Staaten haben es die fundamentalreligiösen Überzeugungen geschafft. Und nun scheinen diese Strömungen auch nach Europa überzuschwappen. Erst vor wenigen Wochen gab das Bildungsministerium in Italien bekannt, die Lehre von der Evolution aus dem Biologieunterricht teilweise streichen zu wollen. Nur dem wütenden Protest von Wissenschaftlern, darunter Nobelpreisträgern, ist es zu verdanken, dass diese Pläne vorerst wieder zurückgezogen wurden. Aber worum geht es in dieser Auseinandersetzung zwischen Glaube und Wissenschaft wirklich? Joachim Bublath beleuchtet die wahren Gründe für diesen uralten Kampf und stellt Darwin erneut auf den Prüfstand. Auf welchem Fundament steht die wissenschaftliche Evolutionstheorie heute? In atemberaubenden Bildern präsentiert Joachim Bublath die neuesten Erkenntnisse der Evolutionsforschung. Skurrile Tiere und exotische Pflanzen geben den Wissenschaftlern Hinweise auf die spektakuläre Entstehungsgeschichte der Arten. Aber auch uns so vertraute Tiere wie Fliegen und Wale, tragen deutlich die Spuren einer Entwicklung.

In dieser spannenden Suche nach Belegen für die Evolution sind aber immer noch nicht alle Fragen geklärt. Und genau hier versucht der Kreationismus fadenscheinige Antworten zu geben, denn die Allmacht eines Schöpfers benötigt keine wissenschaftlichen Erklärungen. Steht die Welt also vor einem Rückfall ins dunkle Zeitalter vor der Aufklärung? Joachim Bublath bringt Licht in den Dschungel von Wissenschaft, Glaube und Politik und zeigt auch die Gefahren, die bei einer Vermischung dieser Bereiche entstehen können.