In dieser Folge von "Faszination Erde" geht es auf eine abenteuerliche Reise zum größten Strom der Welt, dem Amazonas. In dieser grünen Hölle haben sich Menschen, Tiere und Pflanzen den extremen Lebensbedingungen in bemerkenswerter Weise angepasst. Joachim Bublath berichtet von diesem außergewöhnlichen Lebensraum und entführt die Zuschauer weit in die Vergangenheit, als der Amazonas noch im Herzen Afrikas floss.

Das riesige Mündungsgebiet des Amazonas wird auch von Menschen genutzt. Hier leben sie unter höchst schwierigen Bedingungen. Zu den halbjährlichen Pegelschwankungen des Amazonas kommt noch der unstete Einfluss des Atlantiks hinzu: Im sechstündigen Rhythmus von Ebbe und Flut wird das gesamte Delta unter Wasser gesetzt. Die Siedler haben eigene Strategien entwickelt, um unter diesen Bedingungen überleben zu können. Die Viehweiden werden zweimal täglich überflutet, und die Rinder und Pferde warten stundenlang auf die Ebbe und den Rückgang der Wassermassen. Kleinvieh muss in erhöhte Stallungen getrieben werden, um nicht zu ertrinken. Krabbenfischer nutzen die Flut, um zu ihren Fanggründe in den Mangroven zu kommen. Doch sie haben nur knappe fünf Stunden, um den Krabben im Schlamm nachzustellen, bevor die Wassermassen zurückkehren.

Heute schon ist an einigen Stellen ein massives Palmensterben zu beobachten, dessen Gründe noch nicht endgültig geklärt werden konnten. Die Instabilität Amazoniens während der Erdgeschichte zeigt deutlich, dass das Flusssystem des gewaltigsten Stromes unseres Planeten in einem fragilen Gleichgewicht schwebt.