Längst wird nicht mehr nur der weiße Hai für die meisten Angriffe auf Schwimmer oder Surfer verantwortlich gemacht, sondern sein eher unbekannter Vetter, der Tigerhai.

In den Touristenzentren an der Westküste Australiens und auf Hawaii ist er als einer der gefährlichsten Killer gefürchtet. Doch wie blutrünstig ist der "Tiger der Meere" tatsächlich? Tigerhaie gehören zu den Opportunisten der Haifamilie. Sie bevölkern fast alle tropischen und subtropischen Meere der Welt und sind sogar im trüben Brackwasser von Flussmündungen zu finden. Durch die spezielle Schneide- und Sägestruktur seiner Zähne ist der gestreifte Jäger in der Lage, jedes beliebige Nahrungsangebot in leicht verdauliche Häppchen zu zerlegen. Auf den ersten Blick könnten auch badende oder surfende Menschen in das Beuteschema des "Tigers" passen. Tatsächlich sind Haiangriffe jedoch viel seltener als man aufgrund der Pressemeldungen meinen könnte.

In Wirklichkeit muss der Tigerhai eher den Menschen fürchten als umgekehrt. Weltweit werden die Bestände für die Herstellung der traditionellen Haifischflossensuppe systematisch niedergemetzelt. Wird diese Entwicklung nicht bald gestoppt, könnte das auch für den Tigerhai, eines der faszinierendsten Raubtiere, das die Natur je hervorgebracht hat, das Ende bedeuten.