Die Erde ist älter als bisher angenommen. Auch die Entwicklung vom unförmigen Klumpen zum "Blauen Planet" vollzog sich wesentlich schneller, als frühere Messungen vermuten ließen. Ein deutsches und ein französisch-amerikanisches Forscherteam konnten unabhängig voneinander das Alter der Erde neu bestimmen und die entwicklungsgeschichtlichen Epochen neu datieren.

Vor 4,566 Milliarden Jahren entstand unser Sonnensystem. Nach Messungen aus dem Jahr 1995 wurde das Geburtsdatum der Erde auf 60 bis 100 Millionen Jahre danach berechnet. Verschiedene Untersuchungen aus dem Jahr 2002 haben jedoch ergeben, dass sie mindestens 30 Millionen Jahre früher als bisher angenommen einen Kern ausgebildet hat, und in der Form fast vollendet war. Die Erde hatte sich demnach auch wesentlich früher aus Sternenstaub gebildet. In einer wirbelnden Staub- und Gaswolke befinden sich die kleinen Partikel in Bewegung, kollidieren und wachsen zu kleinen Himmelskörpern heran, die sich dann zu einem Planeten vereinen. Je größer die Masse, desto stärker auch die Anziehungskraft. Aus der Umgebung nimmt der wachsende Planet immer mehr Materie auf. Die Nachbarplaneten Mars, Venus und Merkur entstanden auf die gleiche Weise wie die Erde. Es scheint auch offenkundig, dass die höllische Frühphase, in der sich unser Planet als glühender Ball aus geschmolzener Materie präsentierte, sehr viel früher zu Ende ging als bisher gedacht. Neuen Erkenntnissen zufolge dauerte die Zeit der Abkühlung statt 700 nur 150 Millionen Jahre. Der Vergleich der terrestrischen Entwicklungsgeschichte von der Entstehung bis heute mit einem 24-Stunden-Tag zeigt, dass erst 30 Sekunden vor Mitternacht der Mensch auftaucht.

Der Dokumentarfilm gibt Einblick in den Lebenslauf der Erde.