Der Film erzählt die Geschichte des Belvedere, eine Geschichte von Zerstörung und Wiederaufbau.

Der Pfingstberg, 50 Kilometer südlich von Berlin auf der höchsten Erhebung Potsdams gelegen, galt Jahrzehnte als verschwiegener Ort. Das Belvedere, die "Schöne Aussicht", war bis zum Ende der DDR versperrt und dem Verfall preisgegeben. Nun erfolgt die späte Huldigung für ein fast 150-jähriges Bauwerk, das so seine Erbauer nie gesehen haben.

Friedrich Wilhelm IV., der Romantiker auf dem Thron, soll schon als 15-Jähriger jeden Winkel in Rom gekannt haben, ohne wirklich dort gewesen zu sein. Erst als 33-Jähriger konnte er sich seine Italiensehnsucht erfüllen. Von seiner Reise nahm er Skizzen für die Verschönerung Potsdams mit. Kaum war er an der Macht, beauftragte er seinen Architekten Persius, Entwürfe für die Bebauung des Pfingstberges vorzulegen.

Vorbild sollte die nördlich von Rom gelegene Villa Caprarola sein. Ein Casino mit großen offen Loggien, Terrassen und Wasserkaskaden. Viele seiner Skizzen hatte Friedrich Wilhelm in die Mappe der so genannten "Luftschlösser" gelegt.

Anders das Belvedere. Der Bau begann 1847, ein Jahr vor dem Ausbruch der Revolution. Fünf Jahre später wurden die Arbeiten abgebrochen. 1861 starb der preußische Romantiker, ohne sein Traumschloss erlebt zu haben. Die schöne Aussicht faszinierte viele Gönner und Liebhaber, ohne sie stände das Haus heute nicht mehr.