"Llanfairpwllgwyngyllgo gerychwyrndrobwllllanty siliogogogoch": Das ist nicht der Inhalt einer Tüte Buchstabensuppe, sondern der ausufernde Name eines kleinen Städtchens auf der nordwalisischen Insel Anglesey. Ein Zungenbrecher mit stellenweise 14 Konsonanten in Folge, 58 Letter im Ganzen - Europarekord! Wales hat die meisten Burgen in Europa, die kleinste Brauerei auf dem Globus und den drei Millionen Einwohnern blöken viermal so viele Schafe entgegen. Wales und England: Die beiden Nationen unter dem Dach der britischen Krone sind sich nicht immer ganz grün, was man über die Landschaft von Wales nicht gerade sagen kann. Wales hat sogar einen berühmten Fürsten, den "Prince of Wales". Prinz Charles, der britische Thronfolger und älteste Sohn von Königin Elisabeth, erhielt diesen Titel 1969 in einer prunkvollen Zeremonie in der Burg von Caernarfon. Das schmeckt einigen stolzen Walisern bis heute nicht: Schon die Burg wurde von einem englischen König erbaut, der Wales einst unterwarf. Und Charles ist auch kein Waliser, sondern ein waschechter englischer Vertreter derer von Windsor.

Korrespondent Uwe Schwering begegnet in Wales nicht nur Naturschauspielen und - schönheiten, sondern interessanten Menschen, Geschichte und Geschichten. So hat die walisische Bäckerin Etta Richardson den Kuchen für die Hochzeit von Prinz Charles mit Camilla gebacken - als die Bestellung einging, wollte sie's kaum glauben. Ein Architekt mit Visionen erbaute in Portmeirion eine architektonische Fata Morgana, eine fast unwirkliche Kulisse: Italien in Wales. Um die walisischen Schafe in Schach zu halten, braucht es "Floss", den gut abgerichteten Border Collie von Nigel Watkins. Er ist walisischer Meister der "sheep dog handler", der Hütehund-Ausbilder. Eine Reise in die Vergangenheit von Wales unternimmt man mit der Talyllyn Railway, einer gut in Schuss gehaltenen, alten, kleinen Eisenbahn.

Reportage von Uwe Schwering