Trotz Highspeed-Internet und Mega-Jets: Dem guten alten Schiffsverkehr gehört die Zukunft. Nach wie vor sind die stählernen Giganten das effektivste Transport-mittel des Welthandels. Allerdings stellen globaler Containerumschlag, Rohstofftransport und selbst Luxustourismus Reeder und Werften auch vor enorme Herausforderungen. Sei es im Fracht- oder Kreuzfahrt-Geschäft, die Giganten der Meere müssen dringend größer, sparsamer und sauberer werden. Schiffsverlängerung: Dürfen's ein paar Meter mehr sein? Seit Kreuzfahrten einen unerwartet großen Boom erleben, herrscht im Trockendock bei Blohm und Voss Hochbetrieb. Gebaut werden die schwimmenden Luxuspaläste inzwischen überwiegend woanders, vor allem im Ausland. Doch in Sachen Wartung und Reparatur kommen die weißen Giganten gerne nach Hamburg, und zunehmend auch aus einem anderen Grund: Sie sind zu kurz. Immer mehr Reeder können die Nachfrage nach Kreuzfahrtkabinen kaum noch decken, doch neue Schiffe sind teuer und nicht auf die Schnelle zu bekommen. Die Lösung der deutschen Traditionswerft: Schiffsverlängerung.

Binnen weniger Wochen machen sie aus einem 180 Meter- ein 210 Meter-Schiff, und zwar auf drastische aber effektive Weise. Der Rumpf des Stahlkolosses wird komplett durchtrennt und in die Lücke eine passgenaue "Scheibe", bestehend aus Kajüten, Treppen, Installationen etc. eingesetzt. Eine technische Meisterleistung, die höchste Präzision im Umgang mit den hunderte Tonnen schweren Bauteilen erfordert. Aber auch ein lukratives Geschäft. Neue Antriebstechnik: Mit Rückenwind in die Zukunft Trotz voller Auftragsbücher stehen Reeder unter enormem Druck: Wenn sie im globalen Wettbewerb mithalten wollen, müssen ihre Schiffe schneller und billiger ans Ziel kommen als bisher. Doch steigende Rohölpreise und drohende Umweltschutzabgaben stehen dem entgegen. Nach Jahrzehnten relativer Stagnation auf dem Gebiet der Schiffsentwicklung ist es nun an der Zeit, nicht mehr nur größere Tanker und Frachter zu bauen, sondern auch effektivere Antriebskonzepte zu entwickeln.

Moderation: Karsten Schwanke