Wer von Muenchen in suedlicher Richtung nach Garmisch faehrt, kommt durch den Ort Murnau am Staffelsee. Mitten in der Marktstrasse steht die Mariensaeule zwischen buntbemalten Hausfassaden vor der Kulisse der Garmischer Berge: eines jener Postkartenmotive, das zur Wahl steht, wenn man die Schoenheit Bayerns in einem einzigen Bild zusammenfassen müsste. Traditionsverbunden ist das Leben im Murnauer Land, auch im Winter, in den Gaststuben der kleinen Brauereien, beim Faschingstreiben in der Marktstraße, beim Blasiussegen in der schoenen Kirche von Hagen und beim anschliessenden Weisswurtessen in der Dorfwirtschaft.

Doch der Markt Murnau entwickelt sich zusehends zu einem modernen Staedtchen, das immer mehr junge Menschen und Familien anzieht. Das neue, das andere Murnau macht mit bemerkenswerten Ausstellungen im Schlossmuseum auf sich aufmerksam, eine Reihe kleiner Galerien setzt mit moderner Kunst und mit alternativen Musikveranstaltungen eigene Akzente.
Der Winter ist eine Zeit des Rueckzugs: die Seehauser Saengerinnen treffen sich zur Stubnmusi, der Fischer Franz, einer der letzten Murnauer Hinterglasmaler, sitzt stundenlang ueber seine Glasscheibe gebeugt in seinem Atelier, der Dorfschmied formt das gluehendheiße Eisen, waehrend es vor dem Fenster unaufhoerlich schneit. Murnau ist kein Wintersportort. Es gibt keinen Skilift, Langlaufloipen koennen nur bei entsprechender Schneelage gespurt werden. Es gibt auch kein Eisstadion und keine Verlaesslichkeit, wann das Wasser der Seen und Weiher zu einer festen Eisdecke friert. Aber fuer den, der noch nicht verlernt hat, Natur auf eigene Faust zu erleben, die Huegel und Moorlandschaften rund um Murnau und den Staffelsee, empfindet dies als ein bezauberndes Land! Gabriele Dinsenbacher gibt in ihrem Film einen Einblick in diese oberbayerische Winterlandschaft.

Ein Film von Gabriele Dinsenbacher