Spurlos verschwunden - China und die Zwangsarbeit
Release: Spurlos verschwunden - China und die Zwangsarbeit
- Datum: 14.07.2008
Traumatisierte Kinder, verängstigte Jugendliche, gebrochene Männer. Im Sommer 2007 gingen Bilder von befreiten Zwangsarbeitern durch Chinas Medien. Die Bevölkerung, die die Zensur normalerweise vor schlechten Nachrichten verschont, war schockiert. Im Juni 2007, kurz nach den ersten Berichten über Zwangsarbeit, traf Diana Zimmermann, Korrespondentin im Studio Peking, Li Dajie zum ersten Mal. Die einfache Bäuerin aus Henan hatte sich nach Ausstrahlung der ersten Fernsehbilder über die Sklaven von Shanxi auf den Weg gemacht. Dort, wo Menschen verkauft und dann mit Gewalt zur Arbeit gezwungen wurden, so war sie sicher, musste auch ihr Neffe Xiao Wang festgehalten werden. Seit zwei Jahren hatte die Familie kein Lebenszeichen von dem 22-Jährigen.Gemeinsam mit Li Dajie klapperten wir Ziegeleien in Shanxi ab, fuhren mit ihr und anderen Eltern verschwundener Kinder nach Henan, trafen auf aggressive Ziegeleibesitzer, untätige Polizisten und junge Männer, die Li Dajie befreit hatte.
Insgesamt 41 junge Männer hat die mutige Frau aus illegalen Ziegeleien geholt, doch auch als im Spätsommer die Regierung das offizielle Ende der Zwangsarbeit im modernen China verkündete, war Xiao Wang noch nicht aufgetaucht. Die letzte Hoffnung war dann Peking: Gemeinsam mit mehreren anderen Eltern kamen Li Dajie und ihre Schwester in die Hauptstadt, hier, so hofften sie, musste es noch etwas Gerechtigkeit geben. Im Polizeiministerium beschwerten sie sich über die schleppende Bearbeitung ihres Falls, klagten über Vetternwirtschaft und mafiöse Strukturen, die Polizei und Ziegeleibesitzer decken. Massive Drohungen der Provinzpolizei waren die Folge. Vor dem Frühlingsfest 2008 ist Xiao Wang nach Hause zurückgekehrt. Er war kein Zwangsarbeiter in den Ziegeleien Shanxis, sondern ein Opfer der ganz normalen Ausbeutung im Wirtschaftswunderland China. Der Dokumentarfilm begleitet Li Dajie auf der Suche nach ihrem Neffen über ein dreiviertel Jahr und insgesamt vier Stationen. Von der ersten aufgeregten Suche in Shanxi über Henan, nach Peking und schließlich ins Heimatdorf der Schwestern Li, wo Xiao Wang inzwischen wieder lebt. Der Film berichtet nicht nur über den Skandal der Zwangsarbeit in China aus einer ganz persönlichen Sicht, sondern erzählt auch viel über die normalen Arbeitsbedingungen, über die politische Ohnmacht und die Wut der einfachen Leute in China, über den Autoritätsverlust der Regierung und über chinesische Moralvorstellungen.
Ein Film von Diana Zimmermann
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