Das Nibelungenlied wurde zwischen 1180 und 1210 im Gebiet zwischen Passau und Wien von einem anonymen Autor verfasst. Es geht auf weitgehend mündliche Überlieferungen der Nibelungensage zurück, einen Stoff, der damals schon 700 Jahre alt war. Heute ist das Nibelungenlied die wohl bekannteste Dichtung des deutschen Mittelalters. Sie diente Richard Wagner als Quelle für sein Opus Magnum "Der Ring des Nibelungen", wurde mehrfach verfilmt, erstmals 1924 durch Fritz Lang, und diente sogar als Vorlage für Comics.

Der erste Teil der Terra-X-Dokumentation geht der Frage nach, ob sich hinter den Protagonisten des Heldenepos konkrete Persönlichkeiten der Geschichte verbergen. Laut einer Theorie könnte mit Siegfried der Germanenfürst Armin der Cherusker gemeint sein, aber auch ein König des fränkischen Geschlechts der Merowinger könnte infrage kommen. Wissenschaftler suchen aber nicht nur nach historischen Vorbildern für die tragenden Charaktere der Handlung, sondern auch nach den Ursprüngen für literarische Motive wie den feuerspeienden Drachen, Siegfrieds Schwert sowie sein Bad im Drachenblut, das ihn fast unverwundbar machte.

Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht Kriemhild. Nachdem Hagen ihren Mann Siegfried ermordet und darüber hinaus den Nibelungenschatz geraubt hat, übt sie blutige Rache. Den historischen Hintergrund von Kriemhilds Rachezug könnte die Zerschlagung des Burgunderreiches am Rhein im Jahre 436 durch die Hunnen und Römer liefern.