natur exclusiv - Tiere - Wildes Sardinien
Release: natur exclusiv - Tiere - Wildes Sardinien
- Datum: 15.04.2011
Während im 20. Jahrhundert auf dem Festland erfolgreich etliche Mufflon-Populationen aus Sardinien angesiedelt wurden, ist heute auf der Insel selbst ihr Bestand gefährdet. Das Mufflon wurde etwa 6.000 Jahre vor Christus in Sardinien eingeführt.
Jungsteinzeitmenschen sollen die scheuen kleinen Wildschafe von Kleinasien aus mitgenommen haben auf ihre weite Wanderung bis hin zur Iberischen Halbinsel. Mufflons zeigen bis heute keinerlei Domestikationsspuren und es gibt auch kein Hausschaf, das direkt mit ihnen verwandt ist. Die Wildschafe mit den schneckenförmig eingedrehten Hörnern wurden wahrscheinlich aus kultischen Gründen mitgeführt - wie übrigens auch das Damwild, das eine ähnliche Geschichte aufweist. Auch Damhirsche sollen als Opfertiere in den westlichen Mittelmeerraum gebracht worden sein.
Die letzte Urpopulation Europas lebt in der zentralen Bergregion des sardischen Nationalparks Gennargentu, sorgsam überwacht von Wildbiologen, die gegenwärtig das weitgehend unbekannte Verhalten dieser Schalenwildart erforschen. Vor allem über die Brunftzeit, die im Herbst nahezu zeitgleich mit der des Damwildes beginnt, gibt es kaum Daten. Doch von einer erfolgreichen Brunft hängt die Zukunft der letzten Urwildschafe ab.