Reichsbahn unterm Hakenkreuz
Release: Reichsbahn unterm Hakenkreuz
- Datum: 24.01.2011
„175 Jahre Deutsche Eisenbahn“ – das wird in diesem Jahr gefeiert. Das Jubiläum erinnert an die erste Eisenbahn, die am 7. Dezember 1835 von Nürnberg nach Fürth fuhr. Darüber vergessen wird oft das dunkelste Kapitel deutscher Eisenbahngeschichte. Umfangreiches Original-Filmmaterial aus der NS-Zeit vermittelt nachdrücklich, welche zweifelhafte Rolle die Deutsche Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg gespielt hat, und wie wenig Widerstand es bei den Eisenbahnern gegeben hat.
An den Verladestandorten Duisburg, Schwerte/Ruhr und Wuppertal wird deutlich, dass die Deportation der Juden in die Vernichtungslager ohne die Reichsbahn nicht möglich gewesen wäre. Zahlreiche KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene wurden auch in den Werkstätten der Eisenbahn als Zwangsarbeiter eingesetzt. Dieser Teil der Geschichte wurde bei Jubiläen der Deutschen Eisenbahn bislang völlig ignoriert.
Inzwischen hat sich einiges geändert: es gibt den „Zug der Erinnerung“ und im Deutsche Bahn-Museum in Nürnberg eine eigene Abteilung zur Aufarbeitung der Jahre 1933 bis 1945. Auch andere Museen und Gedenkstätten beschäftigen sich inzwischen intensiv mit dem Thema. Das Beispiel Schwerte mit seinem Lokomotiv-Ausbesserungswerk zeigt, welche Rolle dabei private Initiativen spielen.