Eine Dokumentation von Anja Freyhoff und Thomas Uhlmann
Das Zusammenleben mit Bär, Wolf und Luchs hat im abgelegenen kroatischen Dorf Kuterevo Tradition. Und auch sonst ist die Ortschaft seit je her etwas Besonderes. Sie ist weithin bekannt für ihre Holzmanufaktur - Musikinstrumente, Fässer und ganz besondere Klappstühle. Das ganze Dorf, aus dem auch Crnkovic-Pavenka stammt, widmet sich mittlerweile dank seiner Initiative dem Wohle des heimischen Bären. Am Rande des Dorfes sind mit Hilfe von Nachbarn die ersten beiden großen Gehege für ein "Bärenwaisenhaus" entstanden. Außerdem sollen ein Besucherzentrum und ein "Bären-Lehrpfad" eingerichtet werden.
Vor sieben Jahren ist der pensionierte Sozialarbeiter in seine Heimat zurückgekehrt. Crnkovic-Pavenka hat selbst etwas bärenartiges, so wie er durch sein Refugium streift. Hier finden kleine Bären eine Heimat, die durch einen Unfall oder durch Wilderer und Jäger von ihrer Mutter getrennt wurden. Solche Jungtiere, die durch Menschen aufgezogen wurden, erlernen nur schwer die Fertigkeiten für ein selbständiges Leben. Deshalb können sie auch nur selten in ihre natürlichen Reviere zurückkehren, sondern bleiben auf menschliche Hilfe angewiesen.
Crnkovic-Pavenka wirbt ständig für die Sache der Bären - bei den Dorfbewohnern, bei Touristen und Behörden. Das ist auch nötig, denn wenn es nach ihm geht, soll bald mit dem Bau eines neuen, riesigen Refugiums begonnen werden: Die kleinen Bärenwaisen werden immer älter - und größer. Sie brauchen Platz - und was soll geschehen, wenn weitere Bärenjunge aufgenommen werden müssen?
Crnkovic-Pavenka möchte verhindern, dass der Lebensraum der Braunbären im Velebit immer mehr eingeschränkt wird - und gleichzeitig will er die Möglichkeit zur Unterbringung weiterer Tiere schaffen. Für dieses ehrgeizige Projekt hat Crnkovic von der staatlichen Forstverwaltung mehrere Hektar Land gepachtet. Auf der Freifläche sollen demnächst die groß gewordenen Bärenwaisen leben. Das ganze Dorf wird in die Zukunftspläne eingebunden.