Die Last, ein Mädchen zu sein
Release: Die Last, ein Mädchen zu sein
- Datum: 07.07.2010
Die Last, ein Mädchen zu sein - Das gestörte Gleichgewicht der Geschlechter in Asien und Afrika
Sie werden "Missing Women", fehlende Frauen, genannt - die etwa 100 Millionen Frauen, die in Asien aufgrund der praktizierten Tötung weiblicher Säuglinge im Gleichgewicht der Geschlechter fehlen. In jüngerer Zeit, nach dem Einsatz der Ultraschalluntersuchung zur Erkennung des Geschlechts bereits im Mutterleib, werden Abtreibungen weiblicher Föten vorgenommen. Der Frauenmangel in Asien wird langfristig bedeutende politische und soziale Auswirkungen haben. Die seit über 20 Jahren ansteigende Geburtenrate männlicher Säuglinge beginnt, das demografische Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern zu stören. In einigen Gegenden Indiens und Chinas zeichnet sich bereits das Schreckgespenst einer frauenlosen Gesellschaft ab. Die meisten "Missing Women" werden in Nordindien, in den Provinzen Punjab und Haryana, verzeichnet. Dort ist einerseits die traditionelle Bevorzugung des männlichen Geschlechts am tiefsten verankert, andererseits sind Abtreibungen weibliche Föten sehr verbreitet, obwohl dies gesetzlich verboten ist. In Karatschi werden aufgrund der wachsenden Armut viele neugeborene Mädchen in Gräben, Parks und auf Müllkippen ausgesetzt. Diese Praxis hat in den letzten Jahren erschreckend zugenommen. Meist haben die Babys keine Überlebenschance. In China wurde in den vergangenen 20 Jahren unter massivem Druck die Ein-Kind-Familie propagiert, was die Familien meistens zur Trennung von ihren Töchtern veranlasste. Nun versucht die Regierung, das Rad zurückzudrehen, und startet ein neues Programm, das Familien mit Töchtern finanziell unterstützt.