Der 1968 entstandene Film „Wonderwall“ ist ein buntes Porträt des Hippie-Zeitalters. Indisch inspirierte Musik von George Harrison untermalt den Film und sorgt, zusammen mit den verträumten Bildern, für eine psychedelische Atmosphäre, die den Zuschauer in die romantische Ideologie der 68er eintauchen lässt.
George Harrison brachte 1968, noch zu Zeiten der Beatles, seine erste Solo-LP heraus, "Wonderwall Music". Mit zehn Millionen auf dem Konto, einem Riesenbungalow und einem Ferrari setzte sich der schüchternste Beatle irgendwann zur Ruhe: "Ich bin am liebsten im Garten und sehe den Bäumen zu, wie sie wachsen", sagte er damals. Ist "Wonderwall" (1968), dem man den deutschen und tatsächlich gar nicht so schlechten Untertitel "Welt voller Wunder" verpasste, der Film zur Platte? Auf gewisse Art und Weise, aber nicht nur - andere bezeichnen den Film über einen Professor, der sich in die junge Hippie-Welt eines Mädchens (und das Mädchen selbst) verliebt, aber auch als "psychedelisches Äquivalent zu 'Citizen Kane'".
Eigentlich ist der Film aber eher eine Art Plädoyer für das Bild an sich und seine psychedelische Unterkategorie. Jane Birkin als Dreh- und Angelpunkt wird in einer ebenso sexualisierten wie reinen Schönheit gezeigt, Professor Collins (Jack MacGowran) gewissermaßen als Gegenstück - einer, der die Möglichkeiten der neuen bunten Welt, die Farben, die Räusche, die Liebe, erst entdecken muss. Genau wie der Zuschauer: Auch nach 40 Jahren wirken die nackten Körper und die flirrenden Verläufe des Films durchaus erotisch - vor allem im Zusammenspiel mit den indisch inspirierten Tönen Harrisons. Die bestimmen den Sound des Films - denn Dialoge gibt es (aus heutiger Sicht: zu) wenige. Colins wird meistens alleine gezeigt, gefangen in seinen Träumen.