HinweiseWas kommt nach der Pionierarbeit? Simian Mobile Disco waren unter den ersten, die Indie und Elektronik zusammenbrachten, und dank ihres Debüts "Attack Decay Sustain Release" bekam NuRave erst den richtigen Schwung. Einen Remix des Londoner Duos schlägt inzwischen niemand mehr aus, und mit Klaxons, Arctic Monkeys und Florence And The Machine im Portfolio ist James Ford auch als Produzent für fast alle wichtigen CDs der letzten Jahre verantwortlich. Der Clubmusik können aber selbst SMD nicht aus der Ratlosigkeit helfen. Sie greifen den Ist-Zustand auf - und veredeln ihn. Von Indietronics können sie noch immer nicht lassen, sie nehmen etwas Härte raus, um offener für Soul und House zu sein, und natürlich flirten auch SMD mit dem Discosound der 70er. Yeasayer-Sänger Chris Keating singt die prollige und trotzdem unwiderstehliche Hymne "Audacity of Huge", bei "Cruel Intentions" gibt Beth Ditto die Souldiva, und auch Alexis Taylor von Hot Chip, Jamie Lidell, Telepathe und Super-Furry-Animals-Sänger Gruff Rhys sind als Gäste dabei. Soll das dichte Promiaufgebot etwa von Ratlosigkeit ablenken? Sicher nicht. Jeder Song ist musikalisch schlüssig besetzt, zumal SMD die Möglichkeit gehabt hätten, noch ganz andere Namen aufzufahren. Die Zukunft hört man auf "Temporary Pleasure" sicher nicht, doch wenn die Gegenwart auf so hohem Niveau stagniert, dann kann der nächste große Clubtrend auch gerne noch ein bisschen auf sich warten lassen.