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Kramer - Life Cycle

Release: Kramer - Life Cycle

Kramer - Life Cycle
Inhaltsangabe

1. Homecoming 7:12
2. Remember Me 7:16
3. Identity 8:09
4. Escape Into A Dream 8:36
5. A Farewell 7:29
6. We Mortals 11:24
7. I Believe 4:58
8. The Final Chord 9:23
9. Life Cycle 6:38

Gesamtlaufzeit 71:05

ED2K-Links

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Hinweise
Genre : Progressive Rock
Country : Netherlands
Year : 2008

Wenn die erste Vertriebsbotschaft lautet „Neo-Prog Newcomer aus den Niederlanden der ganz in Tradition zu Bands wie Marillion, Fish, Genesis, Pendragon & IQ steht“, dann kann es dem Rezensenten schon mal kalt über den Rücken laufen. Die Gefahr, dass hier Schlimmes aus den Boxen dröhnt, scheint immens groß.

Dermaßen vorbelastet können die Niederländer Kramer dann aber eher überraschen. „Life Cycle“ ist sicherlich ein Album, das vielleicht 15 bis 20 Jahre zu spät kommt (da sieht man mal wie lange das mit dem NeoProg schon wieder her ist), aber dann diesen Sound wenigstens sehr konsequent umsetzt. Wie versprochen lugen IQ, Marillion und Co. ständig um die Ecke. Manche Passagen kommen einem wie ko... - äh – ausgeliehen vor. Vor allem IQ kommen immer wieder in den Sinn, weil Sänger Besselink eine ähnlich nölige, wenn auch nicht ganz so schräge, Stimme wie Peter Nicholls ziert. Hier bekommt der Fan also, was die Werbung verspricht.

Kramer schaffen es allerdings durchaus nette, funktionierende Kompositionen, die gerne auch mal länger laufen dürfen, mit sanften Keyboardflächen, ebensolchen Tastensoli und präsenten, aber natürlich niemals aggressiven Gitarren zu präsentieren. Im typischen Neo-Weichspül-Sound entwickeln sich gelungene Melodien, die einfach nur schön sind, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer eine musikalische Herausforderung sucht ist hier fehl am Platz, man bekommt dafür aber schöne, symphonische Musik, die nicht allzusehr ins Schmalzige abgleitet, geboten. Elegische Gitarrensoli, Soundscapes und leicht düstere Atmosphären sorgen für einen Schuss floydigen New Artrock, der das Ganze dann sogar einigermassen zeitgemäß erscheinen lässt. Und wenn die Band mal ein bisschen Gas gibt, dann wird die Musik auch gleich richtig lebendig und sogar ein bisschen rockig. Schade, dass sie das eher selten ausleben.

Dazu passend ist „Life Cycle“ selbstredend ein Konzeptalbum, welches sich um zwei jugendliche Geschwister dreht, die ihren verschwundenen Vater suchen. Den finden sie allerdings nicht, wohl aber sein Tagebuch, anhand dessen sie einige Stationen seines Lebens nachvollziehen können.

Fazit: Wer auf solide gemachten Neoprog mit floydigem Charakter und schönen Melodien steht, kann hier eigentlich unbesehen zugreifen. Für andersgelagerte Musikbegeisterte findet sich hier vermutlich nur gepflegte Langeweile. Als Entspannung für zwischendurch lasse ich mir „Life Cycle“ durchaus gefallen.

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