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Primordial - To the Nameless Dead

Release: Primordial - To the Nameless Dead

Primordial - To the Nameless Dead
Inhaltsangabe

1. Empire falls
2. Gallows hymn
3. As rome burns
4. Failures burden
5. Heaven tribes
6. The rising tide
7. Traitors gate
8. No nation on this earth

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Hinweise
Genre : Black Metal
Country : Ireland
Year : 2007

Der Mensch ist dazu verdammt, seine Fehler zu wiederholen. Er lernt nicht von
ihnen, da sie ein Teil dessen sind, was das Mensch-Sein ausmacht. Die Fehler
werden weitergegeben, von Generation zu Generation zu Generation. Beinahe
tragisch wirkt das Schicksal unserer Entwicklung, die von Beginn an stets den
Untergang selbst als ihren Steuermann zu haben schien. Imperien erwuchsen aus
dem Verfall und Menschen vergaßen schon bald, dass das Fundament ihrer Existenz
auf den Leben der Vergangenen gegossen wurde.
Es ist ein durchweg düsteres Szenario, welches das irische Phänomen Primordial
dieser Tage musikalisch verbildlicht.
Beinahe drei Jahre sind seit dem Erfolg von "The Gathering Wilderness"
vergangen. Drei Jahre, die nötig waren, um den Weg für ihren aktuellen
Longplayer "To The Nameless Dead" zu ebenen.
Drei Jahre sind nicht viel Zeit, berücksichtigt man den thematischen Umfang,
welchem sich die fünf Iren hier stellten. Ihr Werk gilt all jenen Namenlosen,
die von der Geschichte betrogen und begraben unter den Trümmern vergangener
Kulturen der Vergessenheit preisgegeben sind.
Auf den ersten Blick scheinen Primordial damit ein Klischee des Pagan-Metal zu
erfüllen. Geschichte als thematische Komponente und Ahnenhuldigung als Ziel. Auf
den zweiten Blick entpuppt sich die Angelegenheit Primordial-typisch als weit
komplexer. Nemtheangas lyrischer Ausflug in die Vergangenheit eröffnet gleichsam
ein Blick auf unsere gegenwärtige Welt.
Singt er von Nero, der untätig weg sah, als Rom in Flammen stand, hält er der
heutigen Gesellschaft einen Spiegel vor, die den Dingen ebenso lethargisch ihren
Lauf lässt. Spricht er von vergangenen Verrätern, meint er die Betrüger, die für
alle Zeit unser Leben beeinflussen werden.
"To The Nameless Dead" ist mehr Fingerzeig auf Missstände, als historische
Verarbeitung, auch wenn die Ursprünglichkeit eine nicht unbedeutende Rolle
spielt. Musikalisch gesehen bewegt man sich nämlich mit einer gewissen Heroik
tatsächlich näher an alte Pagan-Traditionen heran. Den acht Stücken merkt man im
Vergleich zu "The Gathering Wilderness" eine deutliche Veränderung an.
Während man sich drei Jahre zuvor gebrechlicher gab und die Stücke aus einem
tiefen Schmerz entstanden schienen, wirken sie nun weit machtvoller und erhaben.
Der Sound präsentiert sich druckvoll und angriffslustig. Die Blast-gespickten
Songs lassen weit mehr Dynamik zu als es beim Vorgänger der Fall war. Mitunter
recht melodiöse Klampfen erschaffen atmosphärische Szenarien, wo vorher noch
Monotonie und zermürbende Bedrückung herrschten. Hinzu kommt Sänger Nemtheangas
wunderbar intensive Stimme, die das Klagen abstriff um diesmal wütend zu mahnen
und fesselnd zu verkünden. Entgegen dem digitalen Zeitalter entschied man sich
außerdem, die Platte im hauseigenen Studio komplett analog einzuspielen. Ein
Schachzug, der sich klanglich hervorragend ins Gesamtkonzept fügt.
Zusammengefasst ergeben alle Komponenten ein vielschichtiges Werk, das
einerseits durchaus gesellschaftskritischen Charakter trägt, andererseits aber
den Opfern der Geschichte würdevoller gedenkt, als es der Großteil aller
Metal-Balladen über gefallene Krieger jemals zu tun vermag.
Die Komplexität erschließt sich, wie man es von Primordial erwartet, erst nach
mehreren aufmerksamen Durchläufen. Langzeitmotivation ist also gegeben und
bietet Jedem auf der Suche nach Erfahrungen jenseits der Baukastenmusik willig
ein paar lohnende Stunden.

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