HinweiseHearts & Bones ist eines von Paul Simons vielseitigsten Alben, wird jedoch am wenigsten geschätzt. Als das Album herauskam, war es gleich eine kommerzielle Enttäuschung. Das lag jedoch eher an Simons "dunklen" Themen als an einem erkennbaren Abfall seiner Kraft als Liedertexter oder seinen Instinkten als Produzent. Die besten Songs auf dieser CD gehören zu denen, die ganz klar selbstbekennend sind, von dem bittersüßen Titelsong, der seine gescheiterte Ehe gründlich durchleuchtet, zu dem selbstdiskriminierenden "Think Too Much (a)" (um genau das zu beweisen, hat das Album zwei Songs mit diesem Titel) und dem fatalistischen "Train in the Distance". René und Georgette Magritte mit "Their Dog after the War" glänzen wie ein polierter Juwel. Das Stück ist sowohl musikalisches Analogon zu dem ausdruckslosen Surrealismus, als auch ein einzigartiger Liebessong. "The Late Great Johnny Ace" verbindet den ermordeten Doo-wopper mit dem ebenfalls ermordeten John Lennon. Wenn etwas die kühle Aufnahme dieses Albums rechtfertigt, dann ist erst recht Simons nachfolgende Entscheidung gerechtfertigt, sämtliche kommerzielle Listen und Tücken zu ignorieren -- eine Entscheidung, die ihm zu seinem nächsten bahnbrechenden Album Graceland verhalf.